Der Wirtschaftsstandort Liechtenstein verfügt über mehr als 5.100 Unternehmen, bietet mehr Arbeitsplätze an, als das Land Einwohner hat und weist eine breit diversifizierte Wirtschaftsstruktur mit einem auch im europäischen Vergleich sehr hohen Anteil an industrieller Fertigung auf. So werden (Stand 2019) über 40% der Bruttowertschöpfung von der Industrie und dem warenproduzierenden Gewerbe erwirtschaftet. Auf Dienstleistungen aus dem Bereich Finanz- und Versicherungswesen sowie der Rechts- und Steuerberatung sowie der Wirtschaftsprüfung entfallen hingegen im Vergleich etwas über 20% der Bruttowertschöpfung.
Sowohl die liechtensteinische Industrie als auch der liechtensteinische Dienstleistungssektor ist sehr stark exportorientiert und zeichnet sich nicht nur im Maschinen-, Geräte- und Anlagenbau, der Herstellung von Präzisionsinstrumenten und in den Bereichen der Dental- und Nahrungsmittelindustrie durch Hightech-Produkte höchster Qualität aus. Die Rohstoffe "Bildung" und "Daten" nehmen dabei einen immer höheren Stellenwert ein. Vor diesem Hintergrund erlangen auch grenzüberscheitend erbrachte Telekommunikations- und elektronische Dienstleistungen (wie bspw. Bereitstellen von Datenbanken und Software, Informationen, Texten, Schriften und das Erbringen von (nicht interaktiven) Fernunterrichtsleistungen) einen immer höheren Bedeutungsgehalt.
Da Liechtenstein als EWR-Mitgliedsstaat nicht den Bestimmungen der EU-Mehrwertsteuersystemrichtlinie unterliegt, erfordern grenzüberschreitende Leistungsbeziehungen zwischen Deutschland und Liechtenstein stets eine Beurteilung sowohl aus deutscher als auch aus liechtensteinischer Perspektive.
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